Wissen generieren und in die Praxis bringen, Wirkungen besser bilanzieren

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) startet heute den neuen Förderaufruf „Humusaufbau und -erhalt“. Es will damit praxisnahe Vorhaben zum Humusaufbau und -erhalt in landwirtschaftlich genutzten Böden fördern. Betreut wird der Aufruf von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen des Bundesprogramms Humus, finanziert aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung. Der Förderaufruf ist nicht befristet, Projektskizzen nimmt die FNR bis auf Weiteres entgegen.

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Böden speichern große Kohlenstoffmengen, deutlich mehr als die Atmosphäre oder die Vegetation auf der Erde. Bei landwirtschaftlichen Böden hängen Kohlenstoff- und Humusgehalt neben weiteren Faktoren stark von der Art der Bewirtschaftung ab. Klimawandelbedingt kommt es in den landwirtschaftlichen Böden Deutschlands schon heute zu Humusverlusten, die künftig voraussichtlich noch ansteigen werden. Um wichtige, mit dem Humus verbundene Bodenfunktionen zu erhalten und zum Klimaschutz beizutragen, gilt es deshalb, den Humusgehalt zu erhalten und nach Möglichkeit sogar zu steigern. Das Potenzial, dies über angepasste landwirtschaftliche Praktiken zu erreichen, ist derzeit bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

Hier setzt der neue BMLEH-Förderaufruf an. Das Ministerium will praxisnahe Projekte einwerben, die zum langfristigen Erhalt und Aufbau von Humus in Äckern und Grünland beitragen.

Der Aufruf gliedert sich in fünf Themenbereiche:

  • Entwicklung und Demonstration humuserhaltender und -mehrender Fruchtfolge- und Anbausysteme von der Aussaat bis zur Ernte.
  • Kohlenstoffanreicherung durch technische und punktuelle Maßnahmen z. B. in Unterböden oder durch Hecken und Agroforstsysteme.
  • Screening von für den Humusaufbau geeigneten Sorten, z. B. im Bereich Zwischenfrüchte, Untersaaten, Mischanbau oder Dauerkulturen.
  • Bilanzierung der Kohlenstofffestlegung und Klimaschutzwirkung, Entwicklung und Harmonisierung entsprechender Methoden.
  • Wissenstransfer in die Praxis.

Nicht förderfähig sind Vorhaben, die sich ausschließlich mit technischen Kohlenstoffsenken (wie z. B. Ansätzen für Carbon Capture and Storage, CCS) sowie mit Moorböden befassen.

Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 26. August 2025