Paludikultur ist die nachhaltige Nutzung von Mooren (und anderen organischen Böden) und erbringt eine Reihe verschiedener Ökosystemdienstleistungen. Die beiden wichtigsten Ökosystemdienstleistungen sind Bodenschutz und Klimaschutz: Der hohe Wasserstand, die entsprechenden Kultivierungsverfahren und der Anbau standortgerechter Pflanzen führen zum Erhalt des Torfkörpers oder zur Torfakkumulation. Das bedeutet Klimaschutz, da durch die wassergesättigten Bedingungen Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgenommen wird und kein Distickstoffoxid (Lachgas) emittiert wird. Auf der anderen Seite kann es zu einer geringen Methanabgabe kommen. Weitere Ökosystemdienstleistungen, die erbracht werden können, sind: Arten- und Biotopschutz, positive Wirkung auf den Wasserhaushalt, Gewässerschutz, Hochwasserschutz sowie Klimaanpassung und lokalklimatischer Einfluss. Darüber hinaus kann Paludikultur einen positiven Einfluss auf das Landschaftsbild und den Erholungswert haben. Paludikulturen wirken multifunktional und weisen viele Synergieeffekte auf. Moorschutz und damit auch Paludikulturen weisen ein sehr günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen auf. Die Vorteile und Synergieeffekte sind dann besonders groß, wenn die Umsetzung der Paludikultur in Niedersachsen auf den richtigen Standorten stattfindet, gesteuert wird und weitere Forschung zur Beantwortung offener Fragen betrieben wird. Die Kompetenzstelle Paludikultur arbeitet daher ein Konzept zur Steuerung der Umsetzung von Paludikultur – inklusive einer Flächen- und Potentialanalyse – aus und initiiert Forschungsprojekte und die Einrichtung von Pilotflächen.
Der Einfachheit halber wird hier nur von Mooren gesprochen, obwohl auch andere organische Böden diese Ökosystemdienstleistungen erbringen können.